KAMPF DEM STAUB Der Anruf kam um 10 Uhr 43. Es war eine Frau und sie fragte mich ob jemand zu mir kommen kann, um die Feinstaubbelastung in meiner Wohnung zu messen. Das war am Montag und jetzt haben wir Donnerstag und um 15 Uhr 30 wird eine Frau zu mir kommen, um in meiner Wohnung die Feinstaubbelastung zu messen und ich weiß nicht genau was sie sich davon verspricht. Aber der Anruf hat einiges bewirkt. Ich habe noch am Montag begonnen das Zeug, das seit Jahren auf meiner Couch liegt, wegzuwerfen und jetzt bin ich zufrieden, weil meine Couch jetzt wieder mehr wie eine Couch aussieht und weniger wie eine Mülldeponie. Trotzdem ist noch viel zu tun. Ich werde mit meinem Staubtuch noch so manchen Steptanz hinlegen müssen, um den Staub in meiner Wohnung zu entfernen und damit meine ich nicht nur den Staub auf den Büchern oder auf einem Lampenschirm. Es kommt nicht jeden Tag vor dass eine Frau in meine Wohnung kommt und ich frage mich wie die Frau auf die Gedichtberge in meinem Zimmer reagieren wird. All das Papier, das seit Jahren den feinen Staub aufgenommen hat, der in der Luft vorhanden ist und den man nur dann sieht, wenn man sich bemüht ihn wirklich zu sehen. Vielleicht schenke ich der Frau, die heute Nachmittag zu mir kommt, auch einige Gedichte. Es kommt ganz darauf an welchen Eindruck ich von ihr habe und ich werde nicht versuchen es ihr auszureden, wenn sie in meiner Wohnung - sie hat es darauf abgesehen mir einen Staubsauger zu verkaufen, aber das weiß ich erst später! - die Feinstaubbelastung messen will. |
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