Im Lokal

 

A Dame sitzt, im besten Alter,
mir vis a vis; I denk: „Die g´fallt mir,
und scheinbar is net abgeneigt,
mit mir zu ham, an Zeitvertreib. 

Weil immer, wenn i´s anschau´n tua,
i möcht fast sog´n, es kummt ma fua,
sie tuat a bisserl kokettier´n
und mit de Augerln umme schmier´n. 

An schlecht´n G´schmack´n hat´s ja net.
I bin net schiach und a ned bled,
und sauba, wia ma sogt dazua.
A richt´ger fescher Weana Bua.

 Und immer wann i zu der Frau
über´d Zeitung umme schau,
kommt mir aus, per Zufall nur,
a leichtes Blinzeln. Nur a Spur.

 Weil des genügt scho´, wia ma sicht.
Es bringt a Schmunzeln auf Ihr G´sicht.
Richtig reißen tuat´sas auf ihr´m Sitz.
Man merkt, scheh langsam kummt´s in d´Hitz.

Zucken tuat´s am ganzen Körper
bei jedem Blick von mir wird´s stärker,
dass die Braut ned sitzen kann.
I bin halt doch a Traum von Mann. 

Plötzlich springt sie auf und fahrt
mit der Hand in d´Hos´n dort.
Nimmt a Handy aus´n Sock
Des war fia mi a Riesenschock. 

Die hat jo garnet mi ang´lacht
So kommts mir langsam in Verdacht.
Dabei, i tät mi schon genier´n:
Wer stellt a Handy auf  Vibrier´n.

 

Kontakt zum Autor: Kurt Strohmer -  office@kurtstrohmer.at 
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