Wechseljahre
Die meisten Jobs, die ich hatte,
taugten nichts,
und die meisten Frauen waren
auch nicht mehr als ein Job,
jedenfalls nach genauerem Hinsehen.
Bei den Autos, die ich mir zulegte,
sah es ähnlich aus:
halb durchgerostet und frisch lackiert,
und die tatsächliche Kilometerleistung
stimmte nie mit dem Zählerstand überein.
Dabei haben mir die Jobs,
die Frauen und die Autos
geholfen zu überleben,
denn ich war kaum in der Lage,
in diesen verfahrenen Situationen
meine Gedanken zu ordnen.
Mal war's der Anlasser,
mal der Vorarbeiter und
manchmal eine nervtötende Stimme
aus dem Badezimmer.
Heute, in die Jahre gekommen,
trinke ich ein Bier auf Karin und Elke,
eines auf das halbe Dutzend VW-Käfer
und noch eines auf die
Knechtschaften im Lohndiktat.
Und schon der schale Geschmack im Mund
läßt mich ahnen, daß ich
die wirklich seriösen Angebote,
nämlich Mercedes, Simone und
den Aufsichtsratsposten,
nicht mehr wahrnehmen kann.
Schließlich sind WIR
darauf programmiert,
alles kaputtzumachen
oder zumindest
die schlechteste aller Lösungen
zu wählen.
Kontakt zum Autor: Hartmuth Malorny - hmalorny@arcor.de
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